Wer kennt den Bruchberg? Er ist der dritthöchste Berg im Harz. Wie heißen die anderen und der vierthöchste?
Hier entspringt die Oker und gluckert nach einem Aufenthalt in der Talsperre durch das enge Okertal. Mit einem Klick gelangst du zu einer ungewohnten Ansicht..
Okerwissen reichlich - links Geo rechts Geschichte...
Vom Bruchberg bis nach Müden an der Aller - das sind gute 100 km Flusslauf. Außerdem hat die Oker auch zahlreiche Nebenflüsse - mit denen reicht ihr Einzugsgebiet von den Salzgitterbergen bis über den Elm hinaus bis zum Lappwald bei Helmstedt.
Fahr über die Karte links und folge dem Okerlauf, dann klappen sich kleine Texte auf.
Für den Harz gibt es schon eine Folgeseite, wenn man dann klickt. Die anderen Seiten sind in Arbeit!
In der rechten Tabelle findet ihr Jahreszahlen, wenn man darüber fährt, öffnet sich ebenfalls ein Feld!
Im Vorharz ist die Oker sehr flach und schnell. Der Untergrund ist steinig - das Gebiet heißt 'Steinfelder'. Beim Harly macht die Oker eine Biege Richtung Schladen entlang der Okerberge.
Bei Ohrum führte früher ein Fernhandelsweg über die Oker. Der war so wichtig, dass der Ort bereits 747 erwähnt wurde. Später kam sogar Karl der Große nach Ohrum.
Über die Pfalz Werla erfährt man etwas bei der Jahreszahl 924. Sie lag auf dem Weg zwischen Goslar und dem Okerübergang bei Ohrum. Heute ist dort eine Ausgrabungsstätte. Auf der anderen Seite der Oker liegt Hornburg, das außer malerischen Fachwerkhäusern auch "Sinnesstationen" für Kinder bietet.
Wolfenbüttel taucht 1118 das erste Mal in der Geschichte auf und war hunderte Jahre Sitz der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel. Berühmte Menschen wie Leibniz und Lessing arbeiteten hier. Auch die Dichter Raabe und Busch ließen sich im Urlaub in Wolfenbüttel an den Wasserwegen anregen.
Zwischen Wolfenbüttel und Braunschweig wurde im 30jährigen Krieg die Oker zweimal aufgestaut, um Wolfenbüttel zu erpressen.
Einige Zwerge aus dem Harz haben sich im Thieder Lindenberg angesiedelt.
In Braunschweig war das Gebiet früher sumpfig. Die tiefste Stelle in der alten Stadt hieß der Nickelnkulk - aha! Dort war früher ein Hafen. Heute ist die Straße (fast) verschwunden, man kann aber noch Spuren entdecken!
An der Einmündung der Schunter in die Oker (Walle) ist eine uralte Befestigungsanlage, die Scheverlingenburg, nachgewiesen. Bis Meinersen schlängelt sich die Oker an Wäldern entlang durch die Wiesen. Hier wird auch das Braunschweiger Abwasser verregnet ("verrieselt").
In Meinersen führt euch "Blubby" durch die Natur und zu einem alten Aalfang.
In Müden kann man der Oker "tschüss" zurufen - sie fließt dort in die Aller und tritt die lange Reise zur Nordsee an.
747
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924
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747 Ohrum wird das erste Mal erwähnt: Die Halbbrüder Pippin und Gripho sammeln beiderseits der Oker ihre Soldaten und rüsten zum Kampf um ihr Erbe. Zum Glück versöhnen sie sich - angeblich mitten im Fluss! Pippin war übrigens der Vater von Karl dem Großen, der 30 Jahre später ebenfalls hier "auftauchte" und die Sachsen taufen ließ.
924 In Werla wird zur Zeit Königs Heinrich I. eine Wallanlage errichtet und zur Burg ausgebaut (Pfalz). 968 hält sich Kaiser Otto der Große, der erste deutsche Kaiser, regelmäßig dort auf. 1017 wird die Kaiserpfalz aufgegeben und man trifft sich lieber im silberreichen Goslar.
1007 Viele Orte in der Region werden in einer Urkunde des Klosters Steterburg das erste Mal erwähnt, z. B. auch Stöckheim und Melverode bei Braunschweig. Das wird 1031 erwähnt, aber der Sage nach ist es schon älter.
1090 Die Scheverlingenburg bei Walle wird erstmalig erwähnt.
1166 Der Braunschweiger Löwe wird als erste freistehende Statue nördlich der Alpen von Heinrich dem Löwen gestiftet. Gegen diesen hält Kaiser Barbarossa 1180 auf der Pfalz Werla Gericht und verbannt ihn anschließend.
1209 Der Braunschweiger Otto IV. wird zum deutschen Kaiser gekrönt.
1770 Lessing erhält eine Anstellung in Wolfenbüttel. Der herzogliche Hof ist bereits nach Braunschweig umgesiedelt. Lessing pendelt zwischen WF und BS und macht gerne Station im Großen Weghaus in Stöckheim.
1372 In Braunschweig revoltieren einige Handwerkerstände gegen die Herrschaft der Patrizier. In Folge wird BS zeitweise aus der Hanse ausgeschlossen, aber es werden auch neue Verwaltungsmethoden eingeführt. In dem Jahrhundert tritt die Pest in Europa auf.
1425 Der Öselberg wird als Steinbruch erwähnt - die Braunschweiger dürfen sich dort bedienen und die Steine die Oker hinab transportieren. Wolfenbüttel wird in der Zeit Residenzstadt der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel.
1570 Herzog Julius bringt Schwung in die Wasserwege: Kanäle zur Bode (Schiffgraben) und zum Steintransport (Ösel) werden angelegt und in Hedwigsburg an der alten Ilse ein Lustschlösschen errichtet. Im Harz lässt er an der Stelle des heutigen Sperrwerks einen Staudamm errichten ("Juliusstau"), um die Flößerei von Holz zu fördern.
1627 In Europa ist Krieg - 30 Jahre lang. Der kaiserliche Wachtmeister von Pappenheim lässt bei Gr. Stöckheim einen Damm errichten, um das von dänischen Truppen besetzte Wolfenbüttel unter Wasser zu setzen. Die gleiche Masche wenden seine Gegner 1641 an. Der so genannte "Schwedendamm" ist erst im 20. Jh. vollständig beseitigt worden.
1691 Der Mathematiker und Philosoph Leibniz ist am Hofe in Wolfenbüttel. Er hat eine zukunftsweisende Idee: Im Harz könnte man die Windkraft für den Bergbau nutzen.
1838 Die erste deutsche Staatsbahn tuckert von Braunschweig nach Wolfenbüttel - verkehrtechnisch nicht gerade der Hit, da Braunschweig an einer bevorzugten Ost-West-Strecke liegt.
1862 Bis dahin lebt Wilhelm Raabe in Wolfenbüttel und siedelt 1870 nach Braunschweig - Oker muss sein! Wilhelm Busch besucht ab 1862 regelmäßig Wolfenbüttel und Friedrich Gerstäcker findet an der Oker seine letzte Heimat.
1956 wird die Okertalsperre eingeweiht. Der Bau begann bereits 1938 und wurde kriegsbedingt unterbrochen. Das Trinkwasser aus dem Harz wird bis Bremen geleitet. Die Oker wird in den Jahren stark begradigt und reguliert.
1905 Der Bisam aus Nordamerika wird in Tschechien zur Pelzzucht eingeführt, verbreitet sich aber rasch in ganz Europa. Ein neuer Gast!
1527 Braunschweig erhält seine erste "Wasserkunst": Pumpen fördern Okerwasser über hölzerne "Pipen" vor allem zu den zahlreichen Brauhäusern. Bis dahin nutzte man Brunnen vor der Stadt. An den Konstrukteur Barward Tafelmaker erinnert ein Gedenkstein an der Wabe.
heute Fischtreppen und bewachsene Ufer verbessern die Gewässerstruktur im Okereinzugsgebiet. Wann kommt der Lachs wieder?